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Fast zwei Jahre ist es nun her, dass wir begonnen haben, als „Pilotprojekt“ zinslose Darlehen für den Kauf von Saatgut an die Gärtner zu vergeben. Dabei sollten aus einem Gesamtkapital von zunächst 1000€ maximal 46€ pro Person und Darlehen für jeweils ein halbes Jahr vergeben werden. Zinslos und unentgeltlich sowie ohne echte Garantie gegen das Ausfallsrisiko – ausser einer schriftlichen Bürgschaft durch drei vom Kreditnehmer selbst gewählte Bürgen.
Zeit zu fragen, was aus den Darlehen geworden ist. Hat es funktioniert? Werden die Kredite zurückbezahlt? Wurde das Ziel erreicht (welches eigentlich)? Sollen wir das Projekt fortführen oder einstellen?
Laut Ablo wurden die Kredite bisher ausnahmslos von jedem Kreditnehmer und vollständig am Ende der Periode wieder zurückbezahlt. Die Gärtner fänden die Kredite auch sehr gut und bitten um eine Aufstockung des Gesamtkapitals, berichtet er. Eine sehr erfreuliche Rückmeldung. Gleichzeitig scheint es aber so zu sein, dass die vereinbarte Periodendauer von einem halben Jahr nicht wirklich funktioniert. Ablo erzählt, dass die Gärtner das Geld zwar am Ende der Kreditlaufzeit brav zurückzahlen, es sich aber gleich die selben Personen wieder ausleihen. Die Kreditlaufzeit wurde also sozusagen auf unbefristet verlängert – anstatt weiteren Gärtnern zugutezukommen. Hier besteht demnach definitiv Korrekturbedarf bzw. müssten wir die „Spielregeln“ vermutlich nochmal und besser kommunizieren.
Eine echte Bewertung der Wirksamkeit und des Erfolges ist im Moment jedoch nahezu unmöglich: Aus der Ferne lässt sich nicht überprüfen, ob die zinslosen Darlehen zu einer realen Verbesserung der Lebensbedingungen der Gärtner beigetragen haben. Dies würde sich aber selbst vor Ort schwierig gestalten – denn woran sollten wir das, mit vertretbarem Aufwand, eindeutig feststellen können?
Vor kurzem war ein bemerkenswerter, äußerst kritischer Artikel auf Spiegel online zu lesen, der die Wirksamkeit von Mikrokrediten als Mittel der Armutsbekämpfung und Entwicklungshilfe als völlig unwirksam darstellte. Es sei in den vergangenen 30 Jahren kein Nachweis erbracht worden, so wird mit Verweis auf wissenschaftliche Untersuchungen berichtet, dass Mikrokredite tatsächlich Armut reduzieren. Sollten wir aus solch doch recht eindeutigen, wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht auch unsere Konsequenzen ziehen?
Bei genauerem Durchlesen geht es in dem Artikel jedoch ausschließlich um Mikrokredite mit – zumindest teilweise exorbitant hohen – Zinsen (Jahreszinssätze von bis zu 195 Prozent) sowie Banken, die die Vergabe von Mikrokrediten schlicht als gewinnorientiertes Geschäftsmodell betreiben. Das ist bei uns eindeutig nicht der Fall. Gleichzeitig ist unser System aber ganz eindeutig nicht selbsterhaltend: Kreditausfälle und Verwaltungskosten würden das Gesamtkapital auf Dauer gesehen stetig verringern.
Im Vertrauen auf Ablos Rückmeldung bleibt somit positiv festzuhalten, dass die Gärtner die Darlehen gut finden, nachfragen und – bisher – auch ausnahmslos zurückzahlen. Die sogenannte Ausfallquote liegt also bei erfreulichen 0 Prozent. Aber ob unsere zinslosen Mikrokredite eindeutig besser sind als solche, auf welche Zinsen verlangt werden? Ob sie wirklich helfen? Es mag eine Portion Wunschdenken dabei sein.

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Gibt es Hilfe, die arm macht? Warum kommt Afrika wirtschaftlich nicht auf die Beine? Weil Entwicklungshilfe es seit Jahrzehnten in Armut hält, sagt Peter Heller in seiner Dokumentation „Süßes Gift“.
Eine scharfsichtige Revision zu 50 Jahren Unabhängigkeit und einem halben Jahrhundert am Tropf der Entwicklungshilfe. Gemeinsam mit afrikanischen Intellektuellen und Praktikern kommt der renommierte Afrika-Kenner Peter Heller zu der ernüchternden Einsicht: Hilfe ist ein Geschäft für die Geber und für ihre Empfänger ein gefährliches Suchtmittel. Sie schafft Abhängigkeit und Lethargie. Wird der „afrikanische Patient“ nur durch eine radikale Entziehungskur gesund? Ein Film der Tabus der Afrika Szene anpackt, kritische Fragen aufwirft und zum Nachdenken zwingt.
Link zum Film: http://www.suessesgift.wfilm.de/suesses_gift/Start.html

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Und wieder ist das Projekt Abraham nur (Ver-)Mittler bzw. Durchgangsstation für ein tolles Einzelprojekt. Alfred Schreiber-Winzig, Religionslehrer am Lycée Francais, hat gemeinsam mit seinen Schülern auf eigene Initiative unglaubliche 4.500 Euro gesammelt. Durch den freiwilligen Einsatz von 20 Schülern und Schülerinnen beim Verkauf von Getränken, Brötchen und Kuchen kam bereits ein Reinerlös von 800 € zusammen. Gemeinsam mit Freunden, ehemaligen Schülern und Schülerinnen hat er diesen Betrag dann nochmals mehr als verfünffacht.
Das Geld hat Alfred für die Anschaffung von Schulbüchern für das neue Collège vorgesehen. Da die überaus gefräßigen Termiten ein allgegenwärtiges Problem in Sanè darstellen muss jedoch ein Teil des Geldes in vor Termitenfraß schützende Metallschränke investiert werden.
Das Projekt Abraham stellt, rein theoretisch, nur seine Bankverbindung nach Sane und seine Kontakte vor Ort zur Verfügung. Zuletzt hakte die Umsetzung jedoch noch genau daran. Der Kauf und Transport der Bücher und Schränke nach Sanè musste organisiert und sichergestellt werden. Und auch vereinsintern sind wir uns, als lose organisierter Haufen, selbst über unsere Zuständigkeiten nicht immer ganz im Klaren. Nun scheint jedoch alles geklärt und Tambi wird sich vor Ort um die Umsetzung und Übergabe kümmern.
Damit bleibt nur noch zu sagen: Vielen Dank an alle Beteiligten!

Sané unter Strom

Jan
2013
21

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Im Großteil der Welt eine schon lange nicht mehr wegzudenkende Selbstverständlichkeit, in Sané der gefeierte Beginn einer neuen Zeit: die Versorgung mit elektrischer Energie hat in Sané Einzug gehalten. Übrigens ganz ohne unsere Beteiligung, das Geld für das „Programme national plate-formes multifunctionnelle“ (ein Entwicklungshilfeprogramm, bei dem im Wesentlichen ein Generator zur Stromerzeugung sowie eine damit verbundene Getreidemühle in Dörfern installiert wird) scheint vielmehr aus einer luxemburgisch-burkinischen Kooperation zu stammen.
Angeblich gab es bereits ab 1844 in Paris am Place de la Concorde die erste elektrische Beleuchtung eines öffentlichen Platzes mit Bogenlicht, 168 Jahre später freuen sich auch die Bewohner Sanés über die Vorteile des Stromes aus der Steckdose. „Wie in einer echten Stadt!“ sei es jetzt, erzählte mir Ablo ganz begeistert am Telefon. Schule, Marktplatz, katholische, evangelische sowie muslimische Kirche und auch das Dispensaire seien bereits mit Licht versorgt, viele Familien würden sich noch um einen Stromanschluss ihrer Häuser bemühen.
So sehr ich mich auch für die Bewohner Sanés und ihre neueste technologische Errungenschaft freue, muss ich doch zugeben, gerade auch wegen der fehlenden Elektrizität so gerne dort gewesen zu sein. Die allgegenwärtige Versorgung mit Elektrizität hat hier bei uns und in der restlichen Welt unzweifelhaft die Rolle eines gewaltigen wirtschaftlichen Motors gespielt und war für unsere Entwicklung in den vergangenen hundert Jahren von kaum zu überschätzender Bedeutung – und diese Rolle wird die Elektrizität hoffentlich auch mit großer Verspätung für Sané übernehmen – aber die sternenklaren Nächte ohne „Lichtverschmutzung“ in Sané waren für Besucher immer etwas ganz Besonderes. Ich werde sie vermissen.
In diesem Zusammenhang hab ich mir auch (mal wieder) die Frage gestellt, was ich mit meinem Engagement für Sané eigentlich bezwecken will. „Wohin“ soll sich Sané denn entwickeln? Ist es mein Ziel, dass irgendwann in naher oder ferner Zukunft alle Einwohner Sanés Kühlschrank, Waschmaschine, Fernseher und ein Auto etc. haben? Andererseits: was spricht dagegen? Ich würde ja auch nicht darauf verzichten wollen.
Cedric Price hat dieses Dilemma sehr nett auf den Punkt gebracht: „Technology is the answer – but what was the question?“

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Renate Moshammer hat ganz auf eigene Initiative 800 Euro gesammelt. Davon hat sie 300€ für neue Matratzen im Dispensaire und 500€ für einen Rollstuhl für Sipoko Sam, einem schwer gehbehinderten jungen Mädchen, gewidmet. Der Rollstuhl kostete dann sogar in der besten Ausführung deutlich weniger. Renate hat dem Vorschlag von Tambi zugestimmt, den Rest für medizinische Geräte auszugeben. So ist sich auch noch eine Aufbewahrungsdose für chirurgisches Besteck ausgegangen.
An Renates Aktion haben sich viele Menschen beteiligt: Die SchülerInnen von zwei höheren Schulen in Steyr, die SchülerInnen der 2. Klasse am BG Tanzenberg, der Seniorenkreis der Pfarrgemeinde Hermagor, mehrere Privatpersonen (aus der Pfarrgemeinde Pörtschach), die Firma Köhle-Heilmittel aus Velden und sogar ihre Pilates-Gruppe in der Pfarrgemeinde Pörtschach unter der Leitung von Frau Erika Rouchier. Tambi hat sich vor Ort um die Umsetzung und Übergabe gekümmert und uns auch gleich „Beweisfotos“ davon geschickt.
Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten!
Rollstuhl

Bei den Gärtnern

Nov
2012
06

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Impressionen aus Sané. Bei den Gärtnern aus dem Dorf; Aufgenommen im Januar 2012

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Impressionen aus Sané. Kinder aus dem Dorf und Besuch in der Volksschule; Januar 2012

AfrikaEcho

Nov
2012
02

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Nach­rich­ten aus und über Afrika:

http://www.afrikaecho.de/

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Jetzt im Kino und wirklich sehr zu empfehlen!

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